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Der Frühling ist im Anmarsch und mit ihm die Brut- und Setzzeit

Brut-/Setzzeit Apportiertraining von Beagle Harper als Alternativverhalten
Foto: Bettina Bumb, Harper beim Apportiertraining eines Hasenfells als Alternativverhalten zum Jagen

 

Liebe Hundemenschen...

der Frühling kommt langsam um die Ecke!

 

Mit Einzug des Frühlings beginnt im März auch die Brut- und Setzzeit und viele Wildtiere fangen an Brutplätze anzulegen, damit sie ihre Jungen in Ruhe auf die Welt bringen und dann aufziehen können. In vielen Gebieten gilt dann die Leinenpflicht für Eure Schnüffelnasen damit die Kinderstuben nicht gestört werden und der Nachwuchs in Ruhe aufwachsen kann. 

 

Bitte haltet euch daran, dass ihr eure Hunde unter Kontrolle haltet und leint sie an. 

In diesem Zusammenhang, gebe ich immer gerne Tipps, damit Ihr eure Hunden soviel Freilauf und Freiheit wie möglich geben könnt, wenn Ihr einige Punkte beachtet und vor allen Dingen in den Alltag integriert. Denn NUR ein Rückruf zu trainieren, reicht leider nicht aus.

Damit Ihr eure Hunde auf dem Spaziergang, im Alltag oder im Wald kontrolliert Freilauf geben könnt, ist es wichtig nicht nur an der Rückrufbarkeit zu Arbeiten, sondern es sind noch ein paar andere Punkte im Alltag und Eurem Zusammenleben zu beachten: 

  • Liebevolle Konsequenz und Regeln im Alltag, sprich nicht nur beim Spaziergang sondern im Haus
  • Orientierung euerer Hunde an euch Menschen
  • Euren Hunden über Körpersprache und Kommunikation Sicherheit und Schutz geben
  • Das selbständige Jagen / Hetzen über die Schleppleine/Leine verhindern
  • Körperliche Auslastung Eurer Hunde (Joggen, Radfahren etc.)
  • Kopf- und Nasenarbeit bzw. artgerechte Alternativbeschäftigungen wie zum Beispiel  Mantrailing, Apportieren, Spuren verfolgen, Dummytraining, Fährtentraining, Suche nach klein(st)en Gegenständen etc. 
  • Impulskontrolle (bewegende Reize aushalten), beispielsweise beim Werfen einer Frisbee oder eines Dummys (Apportiergegenstandes)
  • Frühzeitiges Erkennen und Lesen der Körpersprache eurer Hunde
  • Rückruf und Stoppsignal Training mit euren Hunden

Liebevolle Konsequenz und Regeln im Alltag, für Eure Hunde, warum?

Beagle Harper + Coroner - Alltagstraining - hier auf ihrem Liegeplatz der Hundebox
Foto: Bettina Bumb, Harper in der Box... Coroner kontrolliert von oben

"Warum benötigen Hunde im Alltag Regeln? Hunde sind doch meist ruhig und friedlich im Haus?" Fragen mich anfangs immer viele meiner Kunden. 

Hunde sind soziale Lebewesen und leben in einem Rudel oder Sozialverband. Wie in einer Familie auch, ist es wichtig, dass jemand den Ton angibt, damit alle Familien- oder Rudelmitglieder sich sicher fühlen und auch nicht alle auf den Tischen tanzen ;-).  Klare Regeln geben Hunden Sicherheit und sie fühlen sich beschützt. Ihr kennt das sicher von der Kindererziehung, da gibt es auch Regeln und als Ihr Kind wart, habt ihr euch bestimmt auch an Regeln halten müssen. Bei unseren Hunden ist das nicht viel anders.

 

Überprüft einfach mal, wie konsequent ihr bereits im Alltag mit euren Hunden seid.  Dürfen eure Hunde sich hinlegen wo sie wollen? Oder haben eure Hund feste Liegestellen, wie ein Körbchen oder eine Decke. Haben eure Hunde sich vielleicht auch ihre Liegestellen selbst ausgesucht? Oder schickt ihr eure Hunde auf seine Liegestellen? Dürfen eure Hunde sich zu Hause oder im Garten frei bewegen? Fordern eure Hunde  Streicheleinheiten oder Leckerlis ein?  Stupsen eure Hunde euch gerne an, damit sie gestreichelt werden? Oder bringen eure Hunde euch auch gerne Spielzeuge, wenn sie Spielen möchten? Wenn ihr hier viele Punkte mit JA beantworten könnt, haben eure  Hunde zu Hause und im Alltag viele Freiheiten und treffen viele Entscheidungen. Das hat oft zur Folge, dass Hunde beim Spaziergang dann auch viele Entscheidungen treffen möchten und dann nicht zurückkommen, wenn ihr sie ruft.

 

Wenn ich dann nachfrage, ob eure Hunde einfach ihr Futter fressen dürfen, dann antworten mir viele Hundemenschen "Nein, mein Hund muss sich erst hinsetzen und er bekommt ein Signal, dass er Fressen darf" - Da sind viele Menschen konsequent aber bei vielen anderen Punkten dann nicht. Deshalb ist es dann auch nur logisch, warum, sollen Hunde denn dann zurückkommen, wenn sie im Alltag mehr Entscheidungen treffen als wir Menschen.

 

Wenn ihr euren Hunden zu Hause also im alltäglichen Leben über Regeln und Strukturen zeigt, dass Ihr die Entscheidungen trefft, dann werden sich eure Hunde auch Draußen an euch orientieren und besser abrufbar sein. Oder, wie seht ihr das?

 

Probiert es einfach einmal aus, im Alltag mehr Entscheidungen zu treffen, als eure Hunde! 

  • Ihr als agiert und eure Hunde reagieren! 
  • Führt ein Freizeit-/Freizeichensignal wie zum Beispiel "Lauf" oder "OK" ein und löst  jedes Signal auf, egal ob Sitz, Platz oder Bleib.

Dann trefft ihr die Entscheidungen!  Die meisten Hunde wurden gezüchtet, um zu Jagen und werden es auch tun, wenn sie es können.

 

Es geht also darum, dass der Jagdtrieb in "kontrollierte Bahnen" gelenkt wird und ihr so euren Hunden mehr Freiheiten geben könnt und nicht darum, das Jagen zu verbieten. Dann werdet ihr leider andere Probleme bekommen.

 


Wie macht ihr das?

Im ersten Schritt wirklich so, dass ihr körpersprachlich euren Hunden zeigt, dass ihr die Entscheidungen trefft. Hierzu ist das Freizeit-/Freizeichensignal unumgänglich. Wenn ihr keine Zeit habt, dann gebt eure Hunde frei und lasst sie tun was sie möchten (das natürlich nur im Haus!). Parallel hierzu, baut eine Liegestelle auf, wo sich euere Hunde hinlegen können, schlafen und ausruhen können. Wenn ihr die Liegestellen positiv belegt, also eure Hunde bekommen dort etwas zum knabbern oder zum schlecken, werden eure Hunde auch von sich aus, diese Liegestellen aufsuchen. Es fällt euren Hunden dann später leichter, auf Signal auf die Liegestelle zu gehen und später auch auf ein Rückrufsignal zu euch zu kommen. Gerade Draußen auf euren Spaziergängen in Wald, Feld oder auch den Weinbergen, gibt es doch so viel spannendere Dinge zu entdecken:

  • Eure Hunde checken zum Beispiel das Territorium ab, welcher der Nachbarhunde zum Beispiel schon alles da unterwegs war
  • Eure Hunde schauen, ob vielleicht schon nette Hündinnen oder Rüden unterwegs waren oder aber ein Konkurrenten 
  • Eure Hunde suchen einen Sexualpartner, um für Nachwuchs zu sorgen
  • Eure Hunde verfolgen Wildspuren, jagen oder hetzten diesen dann auch hinterher

Damit eure Hunde zum Beispiel keine Wildspuren mehr eigenständig verfolgen, empfehle ich euch, dass eure Hunde über eure Körpersprache lernen, auch hier die Entscheidungen zu treffen, wo sie sich bewegen dürfen und was sie tun dürfen. Und hier kommt das wichtigste Signal, das "Freizeichen-/Freisignal" ins Spiel. Ja, ich weiß, dass hört sich jetzt sehr streng an, aber da ist der Schlüssel zum Erfolg, dass ihr eure Hunde besser kontrollieren könnt und auch von Wild abrufen könnt. Ich empfehle, dass euer Hund lernt, immer nachzufragen, ob er zum Beispiel Jagen darf, oder den entgegen kommenden Hund begrüßen darf. Hier empfehle ich anfangs mit einem einfachen Futtersuchspiel zu starten. Wenn eure Hunde euch anschauen, fliegt ein Futterbrocken und er darf dem hinterherjagen. Bitte aber auch hier erst in ablenkungsfreier Umgebung, z. B. Wohnzimmer oder aber Garten anfangen zu trainieren.


Kopf- und Nasenarbeit bzw. artgerechte Beschäftigung, was ist das?

Beagle Waffle bei der Nasenarbeit und verfolgen eine Schleppe, sehr wichtig für Jagdhunde, die Nasenarbeit und artgerechte Beschäftigung
Foto: Andreas Bumb, Waffle verfolgt eine Schleppenspur (Beagletrainingswoche mit Christiane Ostermeier)

Wie ihr wisst, ist mittlerweile jede Hunderasse für einen bestimmten Einsatz gezüchtet worden. Wie eure Hunde so auch meine Beagles gezüchtet worden sind, um uns Menschen bei gewissen Aufgaben zu helfen. Früher hat der Jäger seinen Hund mit auf die Jagd genommen, damit er ihm hilft Spuren, zum Beispiel Hasenspuren oder auch Schweißspuren (Blutspur) zu verfolgen, um das angeschossene Wild aufzufinden oder den Hasen vor die Flinte zu jagen.

 

Der Dalmatiner wurde zum Beispiel verwendet, um auf Kutschen aufzupassen und der Retriever wurde explizit dafür gezüchtet, Enten aus dem Wasser oder auch aus dem Gebüsch zu holen und diese dann dem Jäger zu bringen (Apportieren), nachdem der Jäger dies abgeschossen hat. Ein Hütehund, wie zum Beispiel eine Border Collie oder auch Australian Sheperd wurde gezüchtet, damit sie die Schafe hüten und die Herden zusammenhalten.

 

Damit eure Hunde nicht mehr unkontrolliert bzw. eingeständig Enten, Hasen oder anderem Wild hinterherjagt oder aufstöbert, bietet ihr euren Hunden eine Alternative Beschäftigung an. Da gibt es je nach Rasse oder auch Disposition des Hundes, viele Möglichkeiten.

 

Ein Labrador Retriever zum Beispiel hat Spaß am "Apportieren" (Bringen eines Gegenstandes, wie einen Dummy, Futterbeutel, Ball oder auch sein Lieblingsspielzeug). Ein sogenannter Laufhund (Beagle oder eine Bracke) hat Spaß am verfolgen von Spuren. Hier kann ich den Hunden zum Beispiel Fährtenarbeit oder auch Mantrailing (Verfolgen von Menschenspuren) anbieten. Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, eure Hunde auch auf dem gemeinsamen Spaziergang mit einer alternativen Beschäftigung auszulasten und ihn "kontrolliert Jagen" zu lassen, und zwar nur, wenn ihr es ihm explizit über ein Signal wie "Such", "Bring" beispielsweise erlaubt. Parallel dazu ist es auch wichtig, die Hunde körperlich auszulasten.

 


Körperliche Auslastung, was kann ich da tun?

Hier schaut einfach, was habt ihr für Hunde und wofür wurden eure Hunde gezüchtet. Es gibt auch hier viele Möglichkeiten. Ihr seid sportlich und geht gerne joggen oder laufen? Dann nehmt eure Hunde einfach mit und tut dies gemeinsam. Aber auch hier gilt, langsam anfangen.

 

Wenn eure Hunde bei euch bleiben können, könnt ihr auch gerne ohne Leine gemeinsam laufen. Ansonsten empfehle ich euch einen Jogginggurt und eine Leine mit Rückdämpfer, damit ihr die Hände frei habt. 

 

Zughundesport wie Carnicross oder auch Fahrrad fahren ist möglich. Auch mit einem Roller oder sogenannten Dog-Scooter könnt ihr eure Hunde körperlich auslasten. Das bietet sich bei vielen größeren Hunden, wie zum Beispiel dem Berner Sennenhund, Große Schweizer Sennenhunde, Rottweiler, Dalmatiner, Labrador Retriever, weiße Schäferhunde, Weimaraner oder auch die nordischen Rassen wie Husky, etc. an.

 

Hier achtet bitte darauf, dass ihr euch an einen professionellen TrainerIn wendet, da es enorm wichtig ist, dass ihr eure Hunde nicht überbelastest. Der professionelle Trainer kann euch am besten sagen, welcher Zughundesport für Euch als Mensch-Hund-Team das Richtige ist. In der Regel darf ein Hund das 3fache Gewicht von sich ziehen. Bei mir wird das schon schwierig meine Beagles wiegen ca. 15 kg und das dreifache an Gewicht wäre hier 45 kg, da bringe ich schon ein bisschen mehr auf die Waage, ich müsste dann beide Beagles davor spannen, was ja eine Option ist! Ich bin aber eher der Freund von Mantrailing, Dummytraining und Nasenarbeit. Deshalb biete ich auch nur Beschäftigungen und Trainings an, die ich gut kann und wo ich meine Passion habe. 

 

Um herauszufinden, was für euch passt, biete ich immer mal Spaziergänge artgerecht und abwechslungsreich gestalten an. Die Termine für dieses Jahr sind noch in Planung die könnt ihr dann auf meiner Homepage unter "Aktuelles" finden.


Ausführung von selbständigem Jagen verhindern sowie frühzeitiges Erkennen

Jagdkontrolltraining hier Stopp durch Vorstehen
Foto: Andreas Bumb, Nera beim Jagdkontrolltraining (Urlaub mit Hund in den Niederlanden)

Jagen ist leider selbst belohnend. Damit sich eure Hunde nicht selbst belohnen, ist es immens wichtig, dass ihr die Ausführung verhindert und eure Hunde nur Jagen gehen dürfen, wenn ihr es über ein Signal erlaubt! Hier empfehle ich euch eine Schleppleine, falls das noch nicht so funktioniert. Jeder hat einmal klein angefangen. Auch auch ich habe meinen ersten Beagle anfangs an der Schleppleine gehabt, bis er auf mich geachtet und gehört hat.

 

So könnt ihr euren Hunden, je nach Länge trotzdem Auslauf und Bewegung bieten, die Schleppleine verhindert aber, dass eure Hunde eigene Entscheidungen treffen und selbständig Jagen gehen. Wenn ihr die Körpersprache eurer Hunde zu Lesen lernt und einen guten Rückruf aufgebaut habt, könnt ihr eure Hunde auch zuverlässig und rechtzeitig zurückrufen. Das wäre doch super oder?

 

Wenn eure Hunde jedoch bereits eine Fährte oder Spur verfolgen und auch juchzend Spurlaut oder Sichtlaut abgeben und dem Wild hinterherhetzen,  wird es sehr schwer, Hunde vom Jagen abzuhalten und zurück zu rufen.

 

Das ist mir leider bei meinem ersten Beagle auch passiert und er ist an Silvester auf einer Hasenspur gestoßen und hat plötzlich Spurlaut abgegeben. Ich habe es leider zu spät bemerkt und weg war er. Glaub mir, die Erfahrung möchte ich nicht noch einmal machen und in dem Gedanken sein, dass mein Hund, im nächsten Jahr nicht mehr da ist und vielleicht von einem Auto überfahren wird. Es war wirklich ein Alptraum für mich.

 

Was sind eure Hunde Sicht- oder Nasenjäger oder gar beides? Je nach Rassedisposition, könnt ihr verschiedene Trainingsansätze auswählen. Zum Beispiel bei einem Vorstehhund, wie einem Weimaraner oder einem Deutsch Kurzhaar, könnt ihr das Vorstehen nutzen, um Wild anzuzeigen oder auch ein Stoppsignal zu trainieren. Genau wie bei der Alternativen Beschäftigung ist es auch hier wichtig, mit welcher Rasse habe ich es zu tun habe und welche Teile der Jagdkette zeigen eure Hunde.


Impulskontrolle (bewegende Reize aushalten)

Beagle Waffle mit Bettina beim Reizangeltraining - zur Impulskontrolle
Foto: Andreas Bumb, Bettina beim Reizangeltraining mit Waffle (Beagletrainingswoche mit Christiane Ostermeier)

 

Anfangs ist es für jeden Hund immer schwierig bewegende Reize auszuhalten, das Reh springt aus dem Gebüsch und eure Hunde möchten hinterherhetzen. Auch dies könnt ihr trainieren, dass eure Hunde lernen, diese Reizen auszuhalten. Hier trainiere ich gerne mit der Reizangel oder aber mit Apportiergegenständen, wie Dummys, Spielzeug oder Futterbeutel. Bevor ihr jedoch mit der Bewegung beginnt, solltet ihr euren Hunden als erstes beibringen, dass er stehenbleibt bzw. dass ihr ihm ein Signal "Stopp" beibringt. Dann ihr an, langsam mit bewegenden Reizen, zu trainieren. Das kann Anfangs zum Beispiel so sein, dass ihr eure Hunde absetzt und ihr entfernt euch von euren Hunden und legt langsam beispielsweise einen Futterbeutel aus. Viele Hunde reagieren schon, wenn ihr euch mit einem spannenden Reiz, wie ein Futterbeutel entfernt. Das sind erst einmal kleine Übungen, die ihr täglich üben könnt, damit eure Hunde lernen, bewegende Reize auszuhalten und nicht gleich hinter her zu rennen.

  

TIPP zur Reizangel: Die Reizangel ist ein tolles Trainingsgerät, wenn ihr damit richtig umgeht. Bitte achtet darauf, dass der Gegenstand, den an der  Reizangel nicht zu schwer ist und dass ihr die Reizangel nie über dem Kopf des Hundes bewegst. Ein Hase springt ja auch nicht einen Hund, er würde eher Haken schlagen. Trainiert bitte auf weichem, möglichst ebenen Untergrund, zum Beispiel Rasen. Gerne schaut euch ein kurzes Video an. 


Rückruf und Stoppsignal Training

Jagdkontrolltraining von Bettina und Waffle an der Hasenzugmaschine
Foto: Andreas Bumb, Bettina mit Waffle beim Jagdkontrolltraining in den Niederlanden (Urlaub mit Hund)

 

Ein Rückruf empfehle ich euch in der Regel erst einmal in reizarmer Umgebung (zum Beispiel zu Hause im Wohnzimmer) aufzubauen. Anfangs trainiere ich ohne Ablenkung und Reize und dann fange ich mit leichten Ablenkungen und Reizen an. Wenn ihr bereits ein Signal (oder Pfeifton) nutzt, wo eure Hund gelernt haben, erst nach dem dritten oder vierten Mal zu kommen, empfehle ich euch,  ein neues Signal aufzubauen und den Rückruf leider nochmal neu aufzubauen.

 

Einen Rückruf mit Pfeife aufzubauen, ist immer sinnvoll, denn die Pfeife hat einen Vorteil, dass sie emotionslos ist. Viele Hundebesitzer sind genervt wenn ihr Hund nicht gleich kommt und das merken eure Hunde und dann ist er oft nicht mehr so motiviert zurück zu kommen. Versucht immer ruhig und freundlich euren Hund einzuladen zurück zu kommen. Das macht schon einen wesentlichen Unterschied. Trainiert wie erwähnt anfangs OHNE Ablenkung. Achte darauf, dass eure Hunde anfangs schon in eure Richtung schauen und rufe oder pfeife erst dann. Steigert bitte langsam die Reize und trainiert nicht gleich auf einer Hasenwiese. Die meisten Hundebesitzer machen sich selbst das Training zu schwer. Ich kann da übrigens ein Lied darüber singen, ging mir mit meinem ersten Beagle auch so.

 

Als TIPP: Wenn eure Hunde kein Futter annehmen, ist die Trainingssituation oft zu schwer ;-)


Mein Hund kommt trotzdem nicht und jagt

Es gibt Hunde mit einem sehr ausgeprägten Jagdtrieb wo ich auch mit viel, viel Training den Hund nicht vom Jagen abhalten kann, dann ist nur anzuraten, dass diese Hunde an der Schleppleine geführt werde und ihr hier konsequent die Ausführung verhindert wird. Gerade Hunde, die aus dem Tierschutz vielleicht aus Jägerhand kommen und aussortiert wurden, haben oft eine sehr hohe ausgeprägte jagdliche Passion durch den früheren Jagderfolg und diese Hunde lassen sich nicht immer auf das angebotene Alternativverhalten ein. Aber auch hier könnt ihr schauen, dass ihr mit sehr viel Training und Geduld Erfolg habt. Es lohnt sich auf alle Fälle, auch hier am Ball zu bleiben.

 

Da gibt es später nur zwei Alternativen: Ein Leben lang Spaziergänge mit Schleppleine oder gegebenenfalls eine Korrektur, wenn diese ethisch und moralisch vertretbar ist. Jagen ist ein normales Verhalten von Hunden und ihr verbietet euren Hunden durch eine Korrektur erst einmal ein artgerechtes Verhalten.

 

Eine Korrektur kommt NUR in Frage, wenn eure Hund mit euch kooperieren und in vielen Situationen ansprechbar sind. Hier lasst euch unbedingt von einem erfahrenen TrainerIn helfen, der beurteilen kann, ob eine Korrektur sinnvoll ist oder nicht. Wenn ja, baut die Korrektur gemeinsam mit dem TrainerIn auf, der die Korrektur an eurem Hund auch durchführt. Bitte mach hier  keine Selbstversuche, es schadet am Ende nur eurer Beziehung zum Hund. Eure Hunde sollen euch schließlich vertrauen und sich an euch orientieren.


...und zum Schluss

Training von Bettina mit Ihren Beagles Coroner + Harper beim Spaziergang
Foto: Andreas Bumb, Coroner, Bettina + Harper beim Spaziergang in den Weinfeldern

Habt weiterhin viel Freude mit euren Hunden beim "gemeinsamen und kontrollierten" Jagen.  Schaut, dass ihr gemeinsam Freude an der Alternativbeschäftigung wie zum Beispiel beim Mantrailing, Apportieren oder ganz Simpel beim Futtersuchen hat.  

 

Nutzt die Möglichkeit, euren Hunden Freiraum und Vertrauen einzuräumen, wenn ihr meine Tipps beherzigt.

 

Es lohnt sich und macht viel Freude, wenn ihr und eure Hunde auch wieder Waldspaziergänge gemeinsam entspannter erleben können.

 

Ihr habt Fragen? Dann nimm einfach Kontakt zu mir auf.

 

Ich wünsche Euch von Herzen viel Freude beim ausprobieren und Freue mich über eure Nachrichten, gerne als Kommentar oder per Mail, wie das Training mit euren Hunden funktioniert.
Eure Bettina Bumb mit Coroner & Harper der Beagle Gang sowie Waffle im Herzen.

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Bettina Bumb - Coachin für Mensch + Hund - Expertin für Beagles & Jagdhunde - Life Trust Coachin, Kontakt: bettina@mitjagdhundenleben.de+

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